Will Peck
Die erweiterte - ästhetisch legitimierte - Verwendung von Alltagstechnologien sowie KI-basierter Maschinen und Apparate begründet die künstlerische Praxis des britischen Konzeptkünstlers Will Peck (*1991). Dabei legt Peck mit forensischer Präzision jene Prozesse oder Ereignisse frei, die über die beabsichtigten Funktionen des verwendeten Gerätes hinausgehen und eine autonome, durch eigene innere Dauer gekennzeichnete Handlungen verantworten. Sein Interesse gilt den Potenzialen und Möglichkeiten dieser nicht-menschlichen Handlungen. Darüber hinaus versucht Peck abseits der vordergründigen Wahrnehmung ein genuine „Maschinensprache“ aufzudecken. Das Œuvre des Künstlers umfasst Zeichnungen, Scans, Fotografien und Videos.
In seinen jüngsten Arbeiten ergründet Will Peck die Funktionalität „smarter“ Alltagsgeräte. Durch visuelle Wechselspiele verdeutlicht er den kollaborativen Dialog zwischen Mensch und Maschine und führt diesen auf eine neue Ebene, in dem er die eigenen Handlung des Künstlers und die algorithmische Entscheidungsfindung von Smartphones, Scannern und Computermäusen paritätisch gegenüberstellt. So dokumentiert Peck beispielsweise seiner Serie Salt Drop Drawings wie durch Interaktionen von Meerwasser-Proben mit dem elektrischen Feld eines Smartphone-Bildschirm Zeichnungen entstehen. Durch den Salzgehalt des Wassers identifiziert der Touchscreen die Wasserprobe als Finger, sodass die Software auf dem Gerät die Leitfähigkeit des Meerwassers in eine Reihe von Strichzeichnungen umsetzt. Der Künstler erklärt: "Ich sehe meine Arbeit als eine Angelegenheit, bei der ich mit gewöhnlichen Werkzeugen auf ein lyrische Moment hinarbeite".
Will Peck lebt und arbeitet in London, Vereinigtes Königreich. Er ist Absolvent der London Metropolitan University (2011 - 2014) und erhielt 2017 seinen MFA vom Sandberg Instituut in Amsterdam, Niederlande. Er hat unter anderem in Tokio, Amsterdam, Helsinki, London und Norwich ausgestellt und erhielt zahlreiche internationale Künstlerresidenzen. Im Jahr 2021 wurde er Artist in Residency der renommierten Villa Lena in Italien, wo er mit der Arbeit an seiner Serie Night Scans begann. Die Ausstellung mit dem gleichnamigen Titel ist die erste Einzelausstellung von Will Peck bei HELDENREIZER Contemporary und in Deutschland.
Ausstellungen bei HELDENREIZER
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2022 WHAT ABOUT PAINTING, 30.07. - 30.08.2022 in München
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2023 NIGHT SCANS, 27.01. – 11.03.2023 in München
Weitere Ausstellungen (Auswahl)
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2022 INCON with (20)…of 21, in 22…, curated by Neil Ferguson & Fredrix Vermin, London, UK
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2021 Pause Translation / Continue Translation, INCON with Neil Ferguson, London, UK [solo]
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2021 Studying-relearning, Videograms, screening curated by Gerda Paliušytė, Vilnius, Lithuania
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2021 This is Water, WORKPLACE Gallery, London, UK
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2020 Air Sensor, LAVENDER OPENER CHAIR, Tokyo, Japan [solo]
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2019 . . s hly;;,;, Montos Tattoo, Vilnius, Lithuania [solo]
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2018 Prin print prog, Centre for Recent Drawing, London, UK [solo]
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2018 log lights, Mumei, Tokyo, Japan [solo]
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2018 Ipswich Annual Biennale, 3-5 Silent Street, Ipswich, UK
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2017 f.o.c, Neverneverland, Amsterdam, The Netherlands [solo]
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2017 Works, Parsonage Court, Norwich, UK
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2017 Salon Hang, Kunstverein, Amsterdam, The Netherlands
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2016 If it’s like like like then probably it is, Neverneverland, Amsterdam, The Netherlands
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2016 Ports, 13a, Norwich, UK
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2015 Collaborations: Gordon Shrigley & Will Peck, Centre for Recent Drawing, London, UK [solo]
Vita
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Geb. 1991 in Norwich, Vereinigtes Königreich
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Lebt und arbeitet in London
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2015 - 2017 M.F.A. Sandberg Instituut, Amsterdam, Niederlande
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2011 - 2014 B.A. The Cass, London Metropolitan University, London, UK